Heuschnupfen (allergischer Schnupfen) ist eine Entzündung der Nasen- und Nasennebenhöhlen-Schleimhaut, die durch eine allergische Reaktion hervorgerufen wird. Es ist die häufigste allergische Erkrankung, die 10 bis 20 % der Bevölkerung betrifft und deren Häufigkeit in den letzten Jahren vor allem in den entwickelten Industrieländern rapide ansteigt. Der Heuschnupfen ist zwar keine schwere Krankheit, die unangenehmen Symptome beeinträchtigen jedoch die Lebensqualität wesentlich. Ein nicht behandelter Heuschnupfen kann bei 10 bis 20 % zu einem allergischen Asthma führen. Charakteristische Symptome des Heuschnupfens sind unter anderem Nasenjucken und Niesreiz, Nasenverstopfung eventuell mit Beeinträchtigung des Geruchssinns, Juckreiz in der Rachenhöhle, in den Gehörgängen und Augen sowie Tränenfluss und eventuell Schwellung der Augenlider.
Um eine Allergie gezielt behandeln zu können, muss man sie kennen. Bei der Diagnostik einer Allergie ist die Krankengeschichte von besonderer Bedeutung. Helfen können dabei ein Allergie-Tagebuch oder eine Allergie-App. Die Beobachtung der Häufigkeit der Symptome und der Tagesabhängigkeit erlaubt wichtige Rückschlüsse auf die Ursache der Allergie.
Beim Prick-Test werden verschiedene Allergene in Tropfenform auf die Haut aufgetragen. Die Haut wird dann mit einer feinen Lanzette oberflächlich angeritzt. Nach 20 Minuten kann die Hautreaktion ausgewertet werden. Die Übereinstimmung zwischen Krankengeschichte und Test-Ergebnis reicht in der Regel für eine klare Diagnose aus.
Bei diesem Test wird das Allergen-Extrakt auf die Nasenschleimhaut gesprüht. Anhand der dann auftretenden allergischen Symptome lässt sich die Allergie identifizieren.
Bei unklaren Testergebnissen können im Blutserum spezifische Antikörper (IgE) nachgewiesen werden, die zur jeweiligen Allergie passen.
Bei einigen Allergien (Hausstaub-Milben, Schimmelpilze) kann das Allergen durch pragmatische Maßnahmen eliminiert werden. Dazu können spezielle Schutzbezüge für Matratzen o.ä. beitragen. Bei Pollen-Allergien (Gräser und Bäume) ist die Allergen-Karenz schwieriger. Dennoch sollte man sich bspw. mit dem Lüften darauf einstellen, dass Pollen vermehrt tagsüber fliegen.
Durch antiallergische Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten können die Symptome einer Allergie gelindert werden. Bei schwachen oder zeitlich begrenzten Allergien kann diese Therapie sogar ausreichend sein.
Wenn durch Karenzmaßnahmen oder eine medikamentöse Therapie keine ausreichende Linderung möglich ist, empfiehlt sich eine Hyposensibilisierung. Sie ist der einzige Therapieansatz, der die Ursache der Allergie bekämpft. Umgangssprachlich wird diese Therapie auch als Allergie-Impfung bezeichnet. Je nach Allergie und Beschwerdebild sind die Erfolgsaussichten hoch. Die Therapie muss jedoch über einen längeren Zeitraum (in der Regel 3 - 5 Jahre) durchgeführt werden.